Schulpfarrerin Heike Wolf: „Ich werde Viele(s) vermissen“

Schulpfarrerin Heike Wolf: „Ich werde Viele(s) vermissen“

Schulpfarrerin Heike Wolf: „Ich werde Viele(s) vermissen“

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Schulpfarrerin Heike Wolf: „Ich werde Viele(s) vermissen“

Seelsorge und Schule: Diese Kombination war für Heike Wolf perfekt. „Ich bin mit Leib und Seele Pfarrerin. Und die Schule war genau der richtige Ort für mich“, sagt die langjährige Pfarrerin am Leo-Statz-Berufskolleg. Jetzt wurde Heike Wolf  im Rahmen eines Gottesdienstes in der evangelischen Friedenskirche von Synodalassessor Dr. Martin Fricke in den Ruhestand verabschiedet. „Sie zog ihre Straße fröhlich“, aus der Apostelgeschichte 8,39 war ihr gewünschter Bibelvers für die Entpflichtung.

Seit 1995 war Heike Wolf als Pfarrerin im Schuldienst tätig, zunächst am Berufskolleg Gummersbach, ab 2017 bis heute arbeitete sie am Leo-Statz-Berufskolleg. Zwischen diesen beiden Schulstationen lagen von 2012 bis 2017 fünf Jahre als Gemeindepfarrerin in der Kirchengemeinde Grevenbroich. Heike Wolf beschreibt ihre Motivation, in den Schulalltag zu gehen, als den Wunsch, in der Welt und bei den Menschen zu sein.

Die Arbeit als Pfarrerin im Schuldienst habe sie immer als sehr lebendig empfunden, sagt Heike Wolf rückblickend. Als offener, interessierter und neugieriger Mensch habe sie durch die unterschiedlichen Menschen, denen man an der Schule begegnet, immer wieder selbst viel gelernt. „Ich war an der Schule Lehrende und Lernende, was zu meinem Selbstverständnis gehört.“ Auch die an Schulen herrschende direkte Art des Umgangs miteinander habe ihr immer gefallen. Es gehe sehr ehrlich, respektvoll und wertschätzend zu, wenn man das auch selbst lebt.

Zum Theologiestudium kam Heike Wolf auf Umwegen. Als Jugendliche wollte sie immer Ärztin werden. Nach dem Abitur begann sie dann direkt mit dem Medizinstudium. Aber das dort vorherrschende Menschenbild habe dem ihren krass widersprochen. „Ich hatte schon damals ein ganzheitliches Menschenbild, bei dem Körper und Seele zusammengehören“, sagt Heike Wolf. Im Theologiestudium habe sie dann das gefunden, was sie gesucht habe. Und neben der späteren Arbeit standen bei ihr Weiterbildungen in unterschiedlichen Bereichen auf der Agenda: die Bibliodrama-Ausbildung, Kontemplationsausbildung, geistliche Begleitung und klinische Seelsorge.

Der Abschied vom Beruf fällt ihr nicht leicht. „Ich werde Viele und Vieles vermissen“, ist sie sich sicher. Sie schaut der Verabschiedung in den Ruhestand mit großem Respekt entgegen. Es sei ein großer Identitätswechsel, denn sie habe immer wirklich gerne und engagiert gearbeitet. In einem Schreiben an die Kolleginnen und Kollegen beschreibt sie die Zeit an der Schule als eine „sehr intensive und bereichernde Erfahrung“.

Für den Ruhestand hat Heike Wolf keine Pläne. Aber sie habe sich vor einem Jahr selbst gefragt, was sie selbst eigentlich für Träume hat. Einer sei, dass sie künftig wieder einen Hund haben wolle, was durch den Beruf nicht ging. Und sie fährt im September in den Urlaub, in einem Monat, in dem sie nie verreisen konnte. Als aktiv lebender Mensch wird es Heike Wolf als Pfarrerin im Ruhestand nicht langweilig werden. Schließlich zählen Laufen (Marathon), Fahrradfahren (Alpenüberquerung) und Singen (als Solistin und im Chor) zu ihren Hobbies.

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