
08/10/2025 0 Kommentare
Programmbrief #11: Wir gründen eine Gemeinde – neues Videoformat „3 Fragen an…“
Programmbrief #11: Wir gründen eine Gemeinde – neues Videoformat „3 Fragen an…“
# Programm Eine Gemeinde 2028

Programmbrief #11: Wir gründen eine Gemeinde – neues Videoformat „3 Fragen an…“
Liebe Mitglieder der Presbyterien, liebe Synodale, liebe Mitarbeitende,
vor einem Jahr hat unsere Kreissynode den Startschuss zu einem anspruchsvollen Arbeitsprogramm gegeben: „Eine Gemeinde 2028“. Seitdem ist viel geschehen: Im Steuerungskreis und in den vier Teilprogrammen „Evangelisches Leben“, „Leitung & Organisation“, „Mitarbeitende“ und „Ressourcen & Services“ wurde intensiv gearbeitet; die Presbyterien der Kirchengemeinden und die Konvente der Handlungsfelder sowie viele Menschen darüber hinaus haben sich engagiert in den Prozess eingebracht; und auch die Kreissynode hat das Programm auf ihren Tagungen immer wieder diskutiert und teilweise modifiziert. So werden beispielsweise inzwischen drei unterschiedliche Organisationsvarianten der „Einen Gemeinde“ geprüft.
Unsere Vorstellungen von der Zukunft bestimmen wesentlich, wie wir hier und heute handeln. Darum finde ich schön wahrzunehmen, dass sich unsere Perspektive seit dem letzten Sommer allmählich gewandelt hat: Wir schauen nicht mehr nur auf das, was wir einst hatten und nun zu verlieren drohen („Alles wird weniger…“), sondern sind dabei, ein „Beginnergefühl“ zu entwickeln. Mögen wir auch in vielen Details noch ganz unterschiedliche Ideen haben, und mag es noch sehr viel zu klären geben – immer mehr Menschen, die sich am Programm beteiligen, machen sich den Gedanken zu Eigen: Wir gründen eine Gemeinde.
Erinnert Sie dieser Gedanke auch an die ersten Gemeinden der Christenheit? Voller „Beginnergefühl“ wurden sie getrieben von der gemeinschaftsbildenden Kraft des Evangeliums, die nicht im Austüfteln von Regeln und Organisationsformen, sondern in Jesu Zuwendung zu den Menschen entspringt. Indem wir uns daran orientieren, handeln wir als eine Gemeinde Jesu Christi, wie es in unserem Zielbild heißt. Und damit sind wir schon und werden jeden Tag erkennbar und einladend eine Gemeinde Jesu Christi: in seelsorglicher Nähe, gewinnendem Zeugnis, einfühlsamer Unterstützung und gemeinsamer Suche nach einer Welt, die so ist, wie Gott sie meint.
Dies für uns in Düsseldorf, in der Stadt, in ihren Quartieren und Handlungskontexten weiter durchzubuchstabieren, wird eine Aufgabe (nicht nur) der nächsten Monate sein. Wo können wir Schwerpunkte setzen, wo Netzwerke knüpfen, wo möglicherweise neue Formen von Gemeinde entwickeln? Unsere Geschwister in England nennen das „Mixed Ecology Church“. Von dort stammt auch ein Motto, das ich sehr mag und das ich mir für unser Handeln wünsche: Gott im Herzen, nah bei den Menschen. Konkret wünsche ich mir das auch für unseren Umgang miteinander im Programm „Eine Gemeinde 2028“. In allem sollten wir uns nach der Maßgabe richten, dass am Ende niemand ausschließlich gewinnt oder verliert.
Nach der Sommerpause werden wir mit frischen Kräften die Dinge weiter vorantreiben. Schon heute lade ich Sie herzlich zu vier Regionalkonferenzen für alle ein, denen unser evangelisches Leben am Herzen liegt (also nicht nur, aber natürlich auch Presbyter*innen und Mitarbeitende):
– 4. September, 18 Uhr, im Norden
– 17. September, 18 Uhr, im Osten
– 24. September, 18 Uhr, in Mitte / Linksrheinisch
– 25. September, 18 Uhr, im Süden
Das Teilprogramm „Mitarbeitende“ wird am 25. August, am 9. Oktober und am 27. November zusammenkommen. Das Teilprogramm „Leitung & Organisation“ trifft sich am 10. September und am 2. Oktober, jeweils ab 18 Uhr.
Sollte Sie die „Eine Gemeinde“ aber auch im Sommer nicht loslassen, schauen Sie doch einmal auf unsere Website! Dort stellen wir in zweiwöchigem Rhythmus in kurzen Filmen die Arbeit der Teilprogramme vor. Hier finden Sie schon jetzt etwas zum Thema „Leitung & Organisation“.
Ich wünsche Ihnen von Herzen einen verheißungsvollen Sommer, erfüllt mit ganz viel Erholung – und vielleicht auch schon wieder mit einer Prise „Beginnergefühl“*. Seien Sie behütet!
Dr. Martin Fricke
(Synodalassessor)
*) Das schöne Wort stammt leider nicht von mir. Bertolt Brecht hat es geprägt, der, obwohl atheistisch und kirchenkritisch, intensiv aus christlichen Quellen schöpfte. Auf die Frage nach dem wichtigsten Buch der Weltliteratur soll er geantwortet haben: „Sie werden lachen, die Bibel.“
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