28/10/2025 0 Kommentare
Novemberpogrom: Kranzniederlegung, Gedenkgang und Gottesdienst
Novemberpogrom: Kranzniederlegung, Gedenkgang und Gottesdienst
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Novemberpogrom: Kranzniederlegung, Gedenkgang und Gottesdienst
Zum 87. Mal jähren sich in der Nacht von Sonntag, 9. November, auf Montag, (10. November, die Ereignisse des Novemberpogroms 1938. Mehr als 450 Überfälle auf Wohnungen und Geschäftsräume gab es damals in Düsseldorf. 13 Menschen starben während oder an den Folgen des Pogroms, mindestens 70 wurden teilweise schwer verletzt. Mit einer Kranzniederlegung, einer Gedenkstunde und einem ökumenischen Gottesdienst gedenkt die Stadt Düsseldorf die Opfer.
Kranzniederlegung und Gebet
Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf und die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf laden zum stillen Gedenken am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge an der Kasernenstraße ein. Die 1904 errichtete Synagoge mit dem dazugehörigen Gemeindezentrum und der Jüdischen Volksschule wurde am Abend des 9. November 1938 verwüstet und demoliert und gegen 22:30 Uhr in Brand gesteckt. Das Gebäudeensemble brannte aus und wurde wenige Monate später vollständig abgerissen.
Seit 1946 erinnern eine Gedenktafel, seit 1983 ein Mahnmal und seit 2024 die Installation „missing link“ des Künstler Mischa Kuball an die einstige Synagoge.
Gedenkgang in Eller und Lierenfeld
Das Team der Mahn- und Gedenkstätte organisiert und begleitet auch in diesem Jahr wieder den ‚Gedenkgang‘, bei dem junge Menschen für die Erinnerung an das Novemberpogrom von 1938 aktiv werden. Am 10. November 2025 findet das Gedenken in den Stadtteilen Eller und Lierenfeld statt.
Schüler*innen des Gymnasiums Bernburger Straße, des Lore-Lorentz-Berufskollegs, der Volker-Rosin-Grundschule, der Schule am Eller Forst sowie der Dieter-Forte-Gesamtschule berichten vom Leben der jüdischen Bewohner*innen und blicken dabei auf die Ereignisse während des Pogroms am 9. und 10. November 1938. Was passierte während des Angriffs auf Auguste Leven? Wie fühlte sich der junge Lutz Brasch nach dem Überfall? Und wer waren diejenigen, die angriffen, zerstörten und plünderten?
Die Jugendlichen setzen für das Gedenken vor Ort deutliche Zeichen: An fünf historischen Wohn- und Geschäftsorten entlang der Gumbertstraße und der Reisholzer Straße gestalten sie Schaufenster in Erinnerung an die jüdischen Nachbar*innen im Stadtteil. Diese individuellen Perspektiven sollen aufmerksam machen, zum Stehen bleiben und Nachdenken anregen – auch nach dem Gedenkgang am 10. November. Die Installationen in den Schaufenstern werden bis zum 23.November zu sehen sein.
Der Gedenkgang startet am 10. November 2025 um 17.30 Uhr an der Gumbertstraße 173 (Infopoint IndividuEller).
Im Anschluss sind alle herzlich eingeladen, am traditionellen ökumenischen Gottesdienst teilzunehmen. In diesem Jahr findet der Gottesdienst um 19 Uhr in der Kirche St. Michael, Posener Straße 1 statt.
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