
08/10/2025 0 Kommentare
35 Jahre Seelsorge, Schule, Wissenschaft und Ökumene
35 Jahre Seelsorge, Schule, Wissenschaft und Ökumene
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35 Jahre Seelsorge, Schule, Wissenschaft und Ökumene
Gemeindepfarrer, Schulpfarrer, Schulreferent: Jeder Wechsel war für Pfarrer Dr. Karl Federschmidt mit neuen Perspektiven verbunden, von denen er im Rückblick keine missen möchte. Nun geht er nach 35-jähriger Berufstätigkeit in den Ruhestand. Der Pfarrer wird am Freitag, 11. Juli, um 16 Uhr in der evangelischen Johanneskirche von Synodalassessor Dr. Martin Fricke in einem Gottesdienst entpflichtet. An diesem Tag begleitet ihn der Bibelvers „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ aus Römer 8,28.
Wegmarken einer theologischen Laufbahn
Sein Theologiestudium führte ihn über Gottingen und die Mandurei in Indien nach Hamburg. Nach dem Sondervikariat in der „Ökumenischen Werkstatt“ der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und dem Gemeindevikariat in Wuppertal, arbeitete Federschmidt zunächst drei Jahre als Assistent an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Er hängte 1994 ein Promotionsstudium an der US-amerikanischen Pacific School of Religion und eine Klinische Seelsorgeausbildung an, bevor er sich von 1990 bis 2008 mit seiner Frau eine Gemeindepfarrstelle in der Kirchengemeinde Würselen im Kirchenkreis Aachen teilte. Danach begann seine Tätigkeit als Schulpfarrer an unterschiedlichen Schulen. Die erste berufliche Station: ein gewerbliches und ein kaufmännisches Berufskolleg in Wuppertal. Es folgten weitere Schulen, bis Federschmidt im Dezember 2009 als Schulpfarrer am Düsseldorfer Berufskolleg Lore-Lorentz-Schule andockte. 2013 kam die Aufgabe als Schulreferent und Bezirksbeauftragter hinzu.
Ein Zufall habe ihn dauerhaft in die Schule geführt, sagt Karl Federschmidt. Ursprünglich sprang er nur ein, um einen Kollegen zu vertreten. Was hat ihn bewogen, ganz in den schulischen Bereich zu wechseln? „Besonders spannend am Religionsunterricht finde ich, dass ich immer wieder neu überlegen muss, wie sich Aussagen der Theologie und des Glaubens in eine verständliche Sprache übersetzen lassen“, fasst Federschmidt seine Motivation zusammen. Diese Herausforderung erlebe er an der Schule und vor allem am Berufskolleg als besonders intensiv.
Vielfalt als Berufung
„Das Interessante am Pfarrberuf war für mich immer die Vielfalt, das breite Spektrum der Aufgaben“, ergänzt Federschmidt. Für den Pfarrer ist es ein Geschenk, dass er sich immer wieder in neue Dinge hineinarbeiten durfte. Zum Beispiel in das Thema „weltweite Ökumene“, um das er sich als Synodalbeauftragter für Partnerschaft im Evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf kümmerte. Das Faszinierende ist für ihn auch in diesem Bereich „die Begegnung und Auseinandersetzung mit Menschen, die denselben Glauben anders leben, manchmal auch anders verstehen als ich“. Das Thema interkulturelle Vielfalt und ökumenisches Miteinander hat ihn in den vergangenen sechs Monaten mit dem Projekt „Join in!“ begleitet.
Neben seiner praktischen Tätigkeit spielte auch die wissenschaftliche Arbeit eine wichtige Rolle in Karl Federschmidts Berufsleben. Zahlreiche Veröffentlichungen belegen sein Engagement – sowohl als Autor als auch als Herausgeber. Schon immer habe es ihn gereizt, unterschiedlichen Ansätze und Methoden zu verstehen und verborgene Zusammenhänge aufzudecken. Genau darin sieht er einen wesentlichen Kern der wissenschaftlichen Arbeit. Ob weitere Publikationen hinzukommen, lässt er offen: „Das wird sich alles finden“, sagt Federschmidt mit Blick auf die Zukunft. Für die erste Zeit seines Ruhestands hat er jedoch konkrete Pläne: „Ich habe mir vorgenommen, erstmal Leute zu besuchen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe.“
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